T-Online: Tearaway – Kurier aus Papier

T-Online: Tearaway – Kurier aus Papier

 

 

Seit über zehn Jahren darf ich nun schon Beiträge zur Spiele-Berichterstattung von T-Online leisten. Aber so ein charmantes und fantasievolles Werk wie Media Molecules 3D-Plattformspiel Tearaway ist mir dabei noch selten untergekommen. Erscheint halt leider bloß auf der PlayStation Vita und bekommt deshalb unverdient wenig Aufmerksamkeit. Es folgen Auszüge aus meinem Bericht für T-Online. Den kompletten Vers gibt´s dort

Ein neues Action-Abenteuer der Schöpfer von Little Big Planet: Also wenn das nicht der allerbeste Grund ist, die PlayStation Vita endlich mal wieder aus der Schublade zu zerren. Das spritzige 3D-Plattformspiel Tearaway aus dem Hause Media Molecule begeistert mit pfiffigem Charme und einem einprägsamen Stil. Kulissen entfalten sich aus Papier und füllen sich mit Figuren wie aus einem bunten und fantasievollen Origami-Kosmos. 

Die Eindeutschung verdient ein Kompliment. 
Texte und Erzähler tragen mit ihrem Charme 
viel zum Gesamterlebnis bei.  

Zu Beginn blättert Tearaway Seiten in einem virtuellen Bilderbuch auf. Bereits das erste Kapitel veranschaulicht den Einfallsreichtum, der das komplette Spiel von der ersten bis zur letzten Minute prägt. In diesen ersten Momenten blendet Tearaway per Vita-Kamera aufgenommene Szenen aus der Umgebung des Spielers in die künstliche Umgebung ein. Nach eifrigem Schütteln der Konsole mischt Tearaway eigene Bilder dazu. So als hätte der Spieler durch sein Schütteln sozusagen ein Tor in seine eigene Welt gesprengt und würde nun in eine künstliches Universum gesogen. Ab jetzt darf der Spieler in diese seltsame Umgebung eintauchen und mitmischen. 

Die Welt hat einen Namen: Sie heißt Talfalte. Alles an ihr und in ihr wirkt wie ein Origami. Grüne Bäume, gelbe Häuser, blaue Flüsse und sogar die Figuren sehen aus wie aus Papier gemacht. Sogleich entrollt sich ein bunter Zettel und wird zur Heldenfigur: Ein Kurier namens Iota soll sozusagen als laufender Briefumschlag eine Botschaft überbringen. Es geht los. 

Falten im Real Life: Auf seiner Webseite stellt der Entwickler
druckfähige Figuren als Vorlagen zum Ausdrucken und falten
bereit. Ein Weihnachts-Rentier zum Beispiel. 

Was ich mag
Die schöne Stimmung beruht nicht zuletzt auf der hinreißenden Eindeutschung. Die weibliche Erzählerin und der männliche Gegenpart ergänzen einander wunderbar. Hervorzuheben ist außerdem der tolle Spielfluss: Ladepausen sind kein Thema. 

Was ich nicht mag
Die Kampagne ist mit sechs bis acht Stunden Spieldauer etwas arg kurz und einfach geraten. Das ist bedauerlich, aber immerhin locken versteckte Ideen und Sammelextras zum zweiten Durchspielen. 

Fazit
Derart liebevoll und von A bis Z charmant inszenierte Videospiele traut man sonst eher Mario oder Zelda und anderen Werken aus dem Hause Nintendo zu. Das 3D-Plattformspiel Tearaway lotet die technischen Möglichkeiten der PlayStation Vita aus, füllt die kleine Konsole mit fantasievollen Ideen und verzaubert Genrekenner genauso wie junge Gelegenheitsspieler. Schade, dass nach drei bis vier Abenden alles schon wieder vorbei ist. 

P.S.: Noch etwas Werbung in eigener Sache, man möge mir verzeihen: Lust auf kreatives Gameplay, das ebenfalls große Gefühle auslöst? Dann lade Dir Anno Domini auf dein iPhone oder iPad. Code by me, Gamedesign by Frank Furtwängler, Publishing bei Ravensburger Digital. 

2013-12-17T12:21:00+01:00

Über mich

Spieleschreiber, das sind im Wesentlichen ich – Richard Löwenstein – und freie Kollegen, mit denen ich auftragsbezogen zusammenarbeite. Ich bewege mich seit 1984 in der Software-, Games- und Medienindustrie. Das Wort Spieleschreiber (“gamesauthor”) bezieht sich auf  die Tatsache, dass ich über Computerspiele schreibe und sie außerdem entwickle und produziere

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