Risen 3 oder: “Was ist das für eine Scheisse?”

Risen 3 oder: “Was ist das für eine Scheisse?”

Tschuldigung für den Fäkalausdruck in der Schlagzeile. Ich zitiere nur anlässlich einiger Zeilen über das Rollenspiel Risen 3: Titan Lords, die ich zum Branchen-Fachmagazin GamesMarkt beitragen durfte.

Das Zitat entstammt einem Vers über vier Seiten, der sich freilich nicht ausschließlich mit Risen 3 befasst. Weil ich in meiner Berichterstattung generell gerne retrorührselig werde, und warum auch nicht, blättere ich in dem Beitrag ein paar Jahre zurück und befasse mich mit einer entscheidenden Facette des deutschen Action-Rollenspiels: Gothic. Im Folgenden ein paar Auszüge aus dem Text. Wer die komplette Version lesen möchte, den darf ich recht herzlich auf die GamesMarkt-Webseite einladen: Klick genügt. Leider ist der Beitrag nicht frei zugänglich, sondern lediglich für Abonnenten verfügbar. So sorry.

Das dritte Action-Rollenspiel aus der “Risen”-Reihe macht Schluss mit modischem Piratensetting und anderen umstrittenen Merkmalen von Teil Zwei. Das Entwicklungsteam Piranha Bytes aus Essen vertraut diesmal auf traditionelle Qualitäten.

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Zurück auf Anfang: Wir blättern den Kalender um mehr als 13 Jahre rückwärts bis zum März 2001. Das damals noch junge Entwicklungs-Team Piranha Bytes aus Essen feierte – nach etlichen Aufs und Abs während der Developmentphase – einen vielbeachteten Einstand: Die bis heute unter Fantasy-Rollenspielern hoch geschätzte Debütproduktion “Gothic” vermochte PC-Abenteurern aufgrund ihrer hübschen Erscheinung, vielfältiger Charakterentwicklung und bemerkenswerter Handlungsfreiheit wochenlang an den Bildschirm zu fesseln. All diese Merkmale sowie auch das mittelalterliche Setting sollen nun erneut eine Schöpfung der Essener kennzeichnen: “Risen 3”.

Das lediglich 25 Mann starke Entwicklungsteam von Piranha Bytes muss natürlich realistisch bleiben. “Risen 3: Titan Lords” wird es in Sachen Umfang und Ausstattung nicht mit monumentalen Genre-Schwergewichten der Marke “Witcher” oder “Skyrim” aufnehmen können. Die Spieldauer lässt sich bisher nicht wirklich abschätzen, einige Medienberichte gehen allerdings von rund 30 Stunden aus. Das wäre vergleichsweise überschaubar. Das Projekt aus Essen setzt halt andere Schwerpunkte und will sich weniger durch Kämpfe als vielmehr durch straffen Spannungsbogen, dichte Atmosphäre und erdigen Charme profilieren. Was damit gemeint ist, das belegen erste Dialogfetzen aus dem Tonstudio: “Was zur Hölle ist das jetzt wieder für eine Scheisse?”, stöhnte Synchronsprecher Thomas Friebe anlässlich der Vertonungsarbeiten für “Risen 3” ins Mikrofon. Wir gehen mal davon aus, dass es sich um ein Stück Heldendialog handelt und dass Herr Friebe keineswegs die Qualitäten der Dialogszenen insgesamt umschreiben wollte.

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Letzten Endes bestätigt der erste Kontakt mit “Risen 3: Titan Lords” das, was bereits vor einigen Monaten nach außen gedrungen ist. Nämlich dass Piranha Bytes und Deep Silver auf Fans hören und solide Rollenspiel-Werte ohne modischen Schnickschnack anstreben. Starker Held in rauer Welt, könnte man sagen. Dass Entwickler und Publisher auf die Meinung ihrer Kunden Wert legen, belegt der Verzicht auf Steam-Bindung, Kopierschutz- oder vergleichbare DRM-Maßnahmen bei der deutschen Datenträger-Version von “Risen 3” für PC. In einschlägigen Foren hat diese Maßnahme bereits großes Wohlwollen der Community ausgelöst.

Soweit der kleine Auszug aus meinem bescheidenen Beitrag für GamesMarkt. Update vom 21. August: Mittlerweile hat T-Online meinen Test veröffentlicht. Bitte hier entlang.

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2014-05-07T09:00:02+02:00

Über mich

Spieleschreiber, das sind im Wesentlichen ich – Richard Löwenstein – und freie Kollegen, mit denen ich auftragsbezogen zusammenarbeite. Ich bewege mich seit 1984 in der Software-, Games- und Medienindustrie. Das Wort Spieleschreiber (“gamesauthor”) bezieht sich auf  die Tatsache, dass ich über Computerspiele schreibe und sie außerdem entwickle und produziere

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